Die Überwachung im Netz spielt in Zeiten der Digitalisierung eine wichtige Rolle. Durch die Globalisierung und die intensive Ausdehnung von Übertragungsnetzen wie z.B. dem Internet werden sehr viele Daten, Informationen und Wissen generiert, die häufig uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Wenn im Internet so viel Wissen generiert wird, wie sieht es dann mit dem Datenschutz und der Überwachung aus? Im Folgenden erfährst du mehr:
Überwachung im Netz beschreibt die Überwachung und Kontrolle der Tätigkeiten, die Benutzer im Internet durchführen.
Die Überwachung im Internet steht stark in der Kritik. Einerseits soll die Überwachung den Schutz und die Sicherheit gewährleisten. Anderseits wird durch die Überwachung in die Grundrechte der Menschen eingegriffen (vgl. DSL-Fibel 2021).
<aside> 🎥 Im Allgemeinen kann zwischen staatlicher und kommerzieller Überwachung im Internet unterschieden werden.
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Bei der staatlichen Überwachung werden die Daten direkt auf dem Endgerät von Nutzern ermittelt. Um diese Überwachung zu gewährleisten muss eine Spähsoftware (engl.: Spyware) auf die betroffenen Endgeräte aufgespielt werden. Die Spähsoftware wird ohne das Wissen der betroffenen Personen auf den jeweiligen Endgeräten installiert. Diese Überwachung darf nur erfolgen, wenn ein eindeutiger Verdacht von schweren kriminellen Aktivitäten bei den Zielpersonen vorliegt. Die Überwachung erfolgt über die zuständigen Ermittler und muss von einem Richter oder einer Richterin angeordnet werden. Präventive Maßnahmen der Vorratsdatenspeicherung sind nicht erlaubt (vgl. DSL-Fiebel 2021). Also keine Panik! In der Regel wirst du von der staatlichen Überwachung nicht betroffen sein.
Häufiger hingegen wirst du durch kommerzielle Überwachung beeinflusst. Dies ist die Überwachung von Online-Aktivitäten von (potentiellen) Kunden durch Unternehmen. Durch Echtzeitübertragung können personenbezogene Daten und Aktivitäten im Netz gesammelt werden. Mit Hilfe dieser Daten lassen sich Kundenbedürfnisse ermitteln und Prognosen für individuelles, zukünftiges Verhalten erstellen (vgl. DSL-Fibel 2021). Bei der kommerziellen Überwachung spielen nicht nur die Inhalte eine wichtige Rolle, sondern auch die Analyse der Metadaten, wie „die Verbindungsdaten der Telekommunikation […], die Standortdaten von Mobilfunkgeräten, die Adressen angesteuerter Webseiten. Metadaten fallen bei jeder elektronischen Interaktion an. Ohne sie gäbe es kein digitales Mobilfunknetz und kein Internet.“ (Schaar 2014, 14)
Von Cookies und Tracking hast du bestimmt schon einmal gehört. Mit Hilfe von Tracking und Cookies können Datenabrufe von Endgeräten und Nutzern den jeweiligen Webseiten zugeordnet werden. Aus unterschiedlichen Bereichen stammende Nutzerinformationen können zusammengeführt und in Profilen gespeichert werden (vgl. Schaar 2020). Cookies speichern also Einstellungen, die beim Besuch einer Webseite getroffen werden. Die Gefahr von Cookies besteht vor allem darin, dass User durch deren Auswertung identifiziert werden können und Rückschlüsse auf deren Vorlieben und Interessen gezogen werden. Dies führt oftmals zu (unerwünschten) user-spezifischen Werbeanzeigen. Die dadurch entstehenden Datenprofile werden heutzutage häufig verkauft oder vermietet und zu wirtschaftlichen Marketingzwecken verwendet (vgl. Christl 2014, 100).
Vorratsdatenspeicherung ist "die Erhebung und dauerhafte Speicherung personenbezogener Daten, ohne dass zunächst ein explizit festgeschriebener Speicherungszweck oder -grund gegeben ist" (Datenschutz.org 2021a).
Die hinterlegten personenbezogenen Daten sollen allerdings nur dann Behörden oder Ermittlern zugänglich gemacht werden, wenn ein Verdacht auf schwere strafbare Handlungen vorliegt. Die Vorratsdatenspeicherung soll bei der Ermittlung und Aufklärung von schweren Straftaten helfen. Die Persönlichkeitsrechte der einzelnen Bürger werden jedoch eingeschränkt. Verdachtsunabhängige Speicherung von Daten stellt Menschen unter Generalverdacht. Mehr Überwachung führt schließlich auch zu weniger Freiheit (vgl. Datenschutz.org 2021a).
<aside> ❓ Wusstest du schon: Die Vorratsdatenspeicherung steht stark in der Kritik. Sie sollte im Juli 2017 einsetzen. Da das Bundesverfassungsgericht mit zahlreichen Klagen zu kämpfen hat, gibt es bisher keine Entscheidung, wie ein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung aussehen könnte (vgl. ebd.). Der Europäische Gerichtshof hat im Jahr 2020 entschieden, dass eine pauschale Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig ist (vgl. tagesschau 2020).
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Das folgende Video (vgl. tagesschau 2017) fasst die Inhalte der Vorratsdatenspeicherung für dich zusammen: